Spinnentiere (Arachnida)
sind keine Insekten, werden aber ebenso zur Klasse der Gliederfüßer gezählt. Es existieren weltweit über 110.000 bekannte Arten. Die Hauptunterschiede sind die Gliederung der Körperstruktur in zwei Abschnitte (vs. drei bei Insekten) und das Fehlen von Fühlern und Flügeln. Neben zahlreichen weiteren Unterscheidungsmerkmalen von Insekten sind das Markanteste ihre vier Paar Laufbeine (vs. drei bei Insekten). Als Augen haben Spinnentiere keine Facettenaugen, sondern mehrere Punktaugen mit je nach Art erheblich variabler Leistungsstärke. Die meisten Spinnentiere sind Jäger mit verschiedenen Jagdstrategien, die ihre Beute mit Gift töten.
Arten-Bestimmung
Ich bitte um Verständnis bezüglich der Nicht-Festlegung oder eventuell unkorrekter Bezeichnungen auf einigen Fotos. Selbst Experten vor Ort haben wegen des großen Varietäten-Spektrums oft Schwierigkeiten bei der Zuordnung.
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Zu einem authentischen Regenwald-Erlebnis gehören zwangsläufige Begegnungen mit Riesenspinnen.
Natürlich ist mir bekannt, dass diese Tiere häufig Abstoßung und Ekel auslösen. Auch ich bin diesen
Gliederfüßern nicht gerade zugeneigt. Ich will hier aber keine Ängste oder Vorurteile verstärken,
sondern das Gegenteil. Es besteht nämlich die sehr einfache Möglichkeit, eine Spinnenphobie zu
mindern, sozusagen als Eigen-Konfrontations-Therapie. Zumindest funktionierte das bei mir, so dass
ich mittlerweile manche große Spinnenarten sogar schön oder wenigstens interessant finde.
Dennoch sind große Spinnen nicht ungefährlich, weil sie beißen können. Selten sind Bisse für
Menschen lebensbedrohlich, sofern es überhaupt dazu kommt, denn die Wahrscheinlichkeit dafür ist
äußerst gering.
Als einfache Vorsichtsmaßnahme sollte während eines naturnahen Aufenthalts nur daran gedacht werden,
dass Jagdspinnen, also solche, die keine Fangnetze bauen und stattdessen zur Beutesuche
umherwandern, sich in Schuhen oder Kleidungsstücken verkriechen können. Wenn es dann zur ungewollten
Berührung kommt, kann ein Biss schmerzhaft sein. Davon stirbt man zwar nicht, jedoch heilen
derartige Wunden schlecht, weil von der Spinne gleichzeitig ein Gewebe zersetzendes Sekret und/oder
infektiöse Keime injiziert werden. Demnach sollten Kleidungsstücke nicht draußen abgelegt, oder
falls doch, vor Benutzung kontrolliert werden.
Neben den riesigen, spektakulären Spinnen existieren in tropischen Regenwäldern noch unzählige und
völlig unspektakuläre kleinere Arten. Das spürt man z.B. an den Spinnfäden, die man unterwegs
permanent ins Gesicht bekommt.
In praktisch jeder Urwald-Nahen Hütte sind bestimmte jagende Reisen-Spinnen (sogenannte Taranteln)
als Untermieter aus einem naheliegenden Grund anzutreffen. Tagsüber verharren sie meist regungslos
und unauffällig in Ecken oder Winkeln. Doch abends, wenn Geckos bei künstlichem Licht munter
Insekten jagen, schnappt sich im selben Moment eine dieser Spinnen blitzschnell den Gecko. Für
derartige Beobachtungen wäre eine Schreck-Resistenz von Vorteil.
Vogelspinnen
Die Vogelspinnen (Theraphosidae) verdanken ihren deutschen Namen einem Mythos, wonach angeblich die Naturforscherin Maria Sibylla Merian 1699 im Nordosten Südamerikas eine auf einem Ast sitzende große Spinne dabei beobachtete, wie sie einen Vogel frisst. Vögel passen jedoch aus naheliegenden Gründen eher selten ins Beuteschema. Im amerikanischen Raum werden sie "Tarantulas" genannt, obwohl sie nicht mit den Taranteln (Wolfspinnen) verwandt sind. In Afrika werden sie "Baboon Spiders" genannt. Da Vogelspinnen sich im Laufe der Jahrmillionen kaum verändert haben, werden sie auch als "lebende Fossilien" bezeichnet.