Der kleine Wasserkreislauf

beschreibt die Bewegung des Wassers in einem begrenzten Gebiet, hauptsächlich durch Verdunstung und Evapotranspiration (Wasserabgabe von Pflanzen über Blätter), gefolgt von Kondensation zu Wolken und dem anschließenden Niederschlag. Ein Teil des Regens versickert, ein anderer Teil fließt zurück zu den Pflanzen, wodurch ein großer Teil das Wasser im Gebiet gehalten wird und der Kreislauf sich wiederholen kann. Die konstant hohen Temperatur-Bedingungen tropischer Regenwaldgebiete fördern zudem die Verdunstung. Die Bäume wirken dabei wie "schwitzende" Riesenfaktoren, die sich selbst kühlen und den Regen "herstellen". Letztendlich können mehr als drei Viertel des Wassers innerhalb des Ökosystems verbleiben, anstatt abzufließen.

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Welche Relevanz haben Regenwälder als globale Sauerstoff-Produzenten?

Es gibt viele gute Gründe, sich um den Zustand und die Zukunft der Regenwälder zu sorgen. Der Sauerstoffgehalt unserer Atemluft gehört nicht dazu. Trotzdem werden die großen tropischen Regenwaldgebiete oft metaphorisch als "Lungen der Welt" bezeichnet. Dieser Beiname ist allerdings irreführend und bedarf der Richtigstellung.

Die Menge an CO2, die Bäume aus der Atmosphäre ziehen, entspricht ungefähr der Menge an Sauerstoff, die sie im Rahmen ihrer Photosynthese wieder abgeben. Allerdings macht Kohlendioxid weniger als ein halbes Prozent der Erdatmosphäre aus, die dafür aber 21% Sauerstoff enthält. Daher können die Regenwälder gar keine wirklich relevanten Mengen an Sauerstoff produzieren.

Tropische Regenwälder sind für schätzungsweise 34% der Photosynthese verantwortlich, die an Land stattfindet. Allein der Amazonas-Regenwald produziert ungefähr 16 Prozent des weltweit an Land produzierten Sauerstoffs. Dieser Anteil sinkt jedoch auf etwa 6-7%, wenn auch jener Sauerstoff eingerechnet wird, der vom Phytoplankton im Meer kommt.

Bäume produzieren aber nicht nur Sauerstoff – sie verbrauchen ihn auch im Rahmen der Zellatmung: Im Laufe des Tages sammelt sich Zucker in ihren Zellen an, den sie mit Hilfe von Sauerstoff als Oxidationsmittel wieder abbauen. Während der Nachtstunden, wenn keine Sonne für die Photosynthese scheint, absorbieren Pflanzen also Sauerstoff aus der Atmosphäre. Schätzungsweise mehr als die Hälfte ihres produzierten Sauerstoffs verbrauchen die Bäume auf diese Weise wieder. Der Rest wird vermutlich von den zahllosen Mikroben verbraucht, die im Regenwald aktiv sind und Sauerstoff absorbieren, um tote organische Materie zu zersetzen. Der Sauerstoff-Nettobetrag eines Regenwald-Bioms ist also ungefähr Null.

Aufgrund dieses Gleichgewichts von Sauerstoffproduktion und -verbrauch wirken sich die Ökosysteme kaum auf den Sauerstoffgehalt in unserer Atmosphäre aus. Stattdessen ist der Sauerstoff, den wir atmen, das Vermächtnis des Phytoplanktons in unseren Ozeanen, welches unsere Luft über Milliarden von Jahren hinweg mit Sauerstoff angereichert hat.

Dieser Sauerstoff konnte sich aber nur anreichern, weil die Plankton-Organismen nach dem Absterben am Meeresboden eingeschlossen werden, bevor sie verrotten – ansonsten würde der Prozess ihrer Zersetzung durch andere Mikroben den erzeugten Sauerstoff wieder verbrauchen. Jene Prozesse, die den Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre maßgeblich beeinflussten, spielten sich über gewaltige Zeiträume hinweg ab. Die Photosynthese, die von unseren aktuellen Pflanzen betrieben wird, hat darauf praktisch keinen Einfluss. Das bedeutet, dass der Netto-Sauerstoffeintrag der Regenwälder zur globalen Atmosphäre relativ gering ist. Innerhalb von sehr langen Zeiträumen kommen jedoch erhebliche Mengen zusammen, insbesondere was die parallele Einlagerung von Kohlenstoff angeht. Darin besteht nämlich die weitaus wichtigere Funktion von Regenwäldern für das globale Klima.

Die großen Regenwaldgebiete spielen eine so wichtige Rolle für die Welt, dass man sie metaphorisch durchaus als Lunge bezeichnen könnte. Diese Analogie mag zwar dabei hilfreich sein, den Protest gegen seine Abholzung zu befeuern. Aber genau betrachtet macht sie nicht viel Sinn – nicht zuletzt, weil echte Lungen Sauerstoff einatmen, anstatt ihn zu produzieren.

Will man den Regenwald mit einem lebenswichtigen Körperorgan in Verbindung bringen, welches das Gleichgewicht, das Leben und das Wohlbefinden erhält, kann man diese symbolische Assoziation rechtfertigen. Aber wissenschaftlich gesehen ist er nicht wirklich die Lunge der Welt.

Isoprene, Terpene

sind Trivialnamen für eine Vielzahl von natürlichen Verbindungen, die sich chemisch alle von dem ungesättigten Kohlenwasserstoff 2-Methylbuta-1,3-dien ableiten lassen, einem Derivat des 1,3-Butadiens. Isopren ist also immer ein- oder vielfach als Grundeinheit “verbaut”. Neben zahlreichen isoprenoiden nichtflüchtigen sekundären Pflanzenstoffen (z.B. ätherische Öle) werden die gasförmigen Isoprene in die Erdatmosphäre abgegeben. Es sind die Kohlenwasserstoffe mit der höchsten Emissionsrate (neben Methan). Tropische Bäume emittieren etwa 300 Megatonnen pro Jahr. Isoprene werden in der Atmosphäre durch die Reaktion mit Hydroxylradikalen und Ozon abgebaut, dabei entstehen Aldehyde, Peroxide und organische Nitrate, die sich in Tröpfchen lösen oder Partikel bilden können.

Klimaeffekte von
Regenwäldern

Globale und Regionale Zusammenhänge

Kühleffekte von Tropenwäldern